Der perfekte Kleiderschrank

Zen und die Kunst des Aufräumens – Teil 2: Monica Leed

Wie Marie Kondō wählt Autorin und Aufräumberaterin Monica Leed einen psychologischen Weg zum Aufräumen. Und wie ihre japanische Kollegin kennt Leed den Lohn einer aufgeräumten, übersichtlichen Garderobe: ein Gefühl von Selbstbewusstsein, Freiheit und Ruhe. Vor dem Aufräumen empfiehlt sie, vier Fragen zu beantworten:

  • Wie fühlt sich Ihr Kleiderschrank an?
  • Wie sollte er sich anfühlen?
  • Was möchten Sie mit Ihrem Look ausstrahlen?
  • Wie kann er Ihre Ziele für das kommende Jahr unterstreichen?

Der Kleiderschrank wird also zum Werkzeugkasten, mit dem Sie Ihrer Persönlichkeit einen passenden Rahmen anfertigen. Die Antworten legen den Grundstein für die Auswahl, welche Dinge Sie behalten und welche Sie aussortieren sollten. 

Im praktischen Teil wirkt Leeds Ansatz etwas bodenständiger. Ihr weiteres Vorgehen unterteilt Leed in vier Schritte:

1. Vereinfachen: Nach einem ersten Überblick über die vorhandenen Kleidungsstücke erfolgt die Auswahl. Trennen Sie sich von Klamotten, die kaputt oder out sind oder nicht (mehr) passen. Und von Kleidung, die Sie selten oder nie tragen. 

2. Organisieren: Verwenden Sie Zeit, um Ihre Kleidung in sinnvolle Kategorien einzuteilen und so zu verstauen, dass Sie jedes Stück auf Anhieb finden. Auch hier helfen wieder einige Fragen: Welche Sortierpräferenzen haben gut funktioniert? Welche weniger? Was stört Sie schon länger?

3. Styling: In einer Wohnung, in der wir uns wohlfühlen, fällt es uns leichter, Ordnung zu halten. Monica Leed überträgt diese These auch auf die Orte und Möbel, in denen wir unsere Kleidung aufbewahren. Wer Schränke, Regale, Körbe etc. entsprechend aufhübscht, schafft auch einen stärkeren Zusammenhang zwischen Schrank und Inhalt. Ihren Kleiderschrank sollen Sie ähnlich attraktiv finden wie den Besuch in einer Boutique.

4. Ordnung bewahren: Bei der Haltbarkeit der geschaffenen Ordnung ist Leed wohl etwas realistischer als Marie Kondō. Wir verändern uns ständig, Moden kommen und gehen, Kleidung wird abgenutzt, geht kaputt oder gefällt uns nicht mehr, und wir schaffen neue Dinge an. Leed empfiehlt einen festen Ort für Dinge, die wir aussortieren. Statt im Kleiderschrank Platz wegzunehmen und die Ordnung zu erschweren, landen sie im Ausgangskorb.

Foto: Shutterstock

Literaturhinweis:

Monica Leed: Simply Spaced: Ordnung schaffen für ein befreites Leben. In nur 3 Schritten zum aufgeräumten, minimalistischen und stylishen Zuhause; Knesebeck Verlag 2020