Fusselrasierer sind im Trend. Sie sind ein Jungbrunnen für unansehnlich gewordene Kleidungsstücke. Geben Sie ihrem Lieblingspullover eine zweite Chance.
Kleidungsstücke besonders aus Tierwolle, etwa Kaschmir oder Merino, neigen je nach Qualität des Materials mit der Zeit zu Fusseln und Knötchen, die sich an der Oberfläche bilden, genannt Pilling. Das Gesamtbild des Hemds, Pullovers oder der Jacke wird zunehmend unansehnlich. Was tun, wenn man das edle Stück lieb gewonnen hat? Fusselbürsten und mit Klebefolie beschichtete Fusselrollen stehen eher für viel Aufwand und wenig Erfolg. Man rubbelt oder rollt minutenlang über den Pullover mit dem Effekt, dass man praktisch keinen Unterschied zu vorher erkennt. Allenfalls sind auf Bürste oder Rolle ein paar Haare hängen geblieben, aber kaum Fusseln.
Seit einigen Jahren sieht man immer mehr Fusselrasierer auf dem Markt. Sie funktionieren wie normale elektrische Rasierapparate: Man legt den Pullover wie zum Bügeln flach auf den Tisch und fährt mit dem Fusselrasierer langsam darüber. Die hervorstehenden Fusseln und Knötchen werden durch die Scherfolie gezogen und von den rotierenden Klingen abgeschnitten. Im Idealfall hat das Kleidungsstück anschließend eine glatte, gleichmäßige und weiche Oberfläche.
Wie bei den Gesichtsrasierern gibt es auch bei den Fusselrasierern eine beachtliche Preisspanne. Günstige sind schon für 10 Euro zu haben, für teurere Modelle legt man 50 Euro und mehr auf den Tisch. Die Preisunterschiede machen sich auch in der Qualität bemerkbar. In jedem Fall empfiehlt es sich, die Textilrasur sparsam einzusetzen, da mit jeder Rasur Fasern, also textile Substanz abgetragen wird. Anders als im Gesicht, wo die Haare ja stetig nachwachsen, wird der Pulloverstoff folglich mit jeder Rasur etwas dünner.
Die Entscheidung für ein bestimmtes Modell sollte demnach auch davon abhängen, wie oft dieses Gerät eingesetzt wird, wie viele fusselanfällige Textilien man besitzt. Wer sich so viel Mühe macht, sein Kleidungsstück am Leben zu halten, sollte speziell bei Kaschmir auch generell auf eine pflegliche Behandlung achten. Also nach dem Tragen nur dann waschen, wenn das Auslüftenlassen nichts gebracht hat oder der Pullover wirklich verschmutzt ist. Und im Zweifelsfall in eine Reinigung Ihres Vertrauens bringen.
Meine persönliche Empfehlung für Fusselrasierer sind die beiden Modelle Pilo 1 und Pilo 2 des skandinavischen Herstellers Steamery. Sie liegen in der gehobenen Preisklasse, aber sie sind leicht, arbeiten gründlich, leise und gewebeschonend, verlängern folglich nicht nur die Lebensdauer Ihres Lieblingspullovers, sondern retten damit womöglich auch Ihre Beziehung zu dem guten Stück.
Foto: Steamery PR