Eigentlich ist es nur ein gestreiftes Baumwollshirt – doch es legte einen Aufstieg hin wie kaum ein anderes Kleidungsstück. Seine Anziehungskraft, die das der Kleidung französischer Seeleute nachempfundene Shirt auf Frauen und Männer gleichermaßen ausübt, offenbart sich schnell. Das Breton Shirt ist unisex, einfach und schlicht, aber gleichzeitig viel smarter als ein weißes T-Shirt. Rückblende: Am 27. März 1858 empfangen französische Marinesoldaten eine neue Uniform: das Marinière. Das Original-Hemd zieren 21 Streifen, die jeweils für Siege Napoleons stehen. Der Streifenlook sollte helfen, über Bord gegangene Matrosen in den Wellen leichter ausfindig zu machen. In die Welt der Mode gelangt das Streifenshirt durch Coco Chanel. Das bretonische Streifenshirt avanciert zum Symbol wohlhabender Pariser Bürger in ihrer Sommerfrische. Picasso, James Dean, Audrey Hepburn und Brigitte Bardot – sie alle trugen Streifen. Es gibt kaum einen Designer, der das Modell nicht in seinen Kollektionen zitierte. Jean-Paul Gaultier machte die 21 Streifen sogar zu seinem Markenzeichen. Der Streifen-Klassiker ist ein echter Allrounder und Lieblings-Basic im Sommer: lässig zur Jeans, modisch zum Rock oder als elegantes Abend-Outfit.
Fotos: Coco Chanel, Alexa Chung and Unmade. Bret.on. 2017. Commissioned by The Museum of Modern Art, New York, on the occasion of the exhibition Items: Is Fashion Modern?